Eisbecher

Kennst du dieses Gefühl, wenn du einen groooßen Eisbecher vor dir stehen hast? Er ist wunderbar, er ist perfekt. Bunt und elegant, verziert, mit Sahne, perfekter Sahne. Weiß und glänzend. Früchte, Streusel. Und als I-Tüpfelchen Likör. Schwarz und rot.

Perfekt. Einfach vollkommen steht er vor dir. Er hat diese wunderbare Schönheit, dieses vollkommene Antlitz, das dich im Universum aufgehen lässt.

Und dann sollst du ihn essen.

Nein, du wagst es nicht, du wagst es nicht einmal ihn zu berühren, so vollkommen ist er. Du bringst es nicht übers Herz. Zu perfekt ist er, zu lebendig. Er ist einfach wunderschön. Viel zu schade um gegessen zu werden. Viel zu schön.

Und wie ginge es dir danach? Bauchschmerzen, Völlegefühl, Übelkeit. Du würdest um ihn trauern. Du hättest ihn verloren. Einmal durch dein System gejagt und wieder hinaus. Benutzt. Diese perfekte, inspirierende Schöpfung. Dieses Abbild der Vollkommenheit.

Iss ihn nicht! – flüstert es – Er ist so unberührt, er ist so zart und leicht, und doch so geerdet und voller Kraft, wie du selbst!

Du lässt ihn schmelzen. Anstatt ihn zu essen lässt du ihn schmelzen. Diese Schönheit. …

Und jetzt, plötzlich, erscheint es mir gar nicht mehr so sinnvoll ihn nicht zu essen.

Aber essen ist nicht drin. Er ist einfach zu perfekt. …