Willkommen in mir

Lange schon hatte ich dich vermisst.
Dachte schon, dass du vergisst,
wer ich bin und mir deshalb aus dem Geiste geflohen bist.

Eines Tages werde ich dich verspeisen, als Hauptgericht.
Ich weiß du glaubst mir nicht,
aber du wirst schon sehen.

Du wirst tief in mich tauchen.
Du glaubst dann, du würdest das brauchen.
Du verlierst dich in mir, umgehend.

Ich werde vergessen, was ich wollte, so wie immer.
Ich verliere mich in dir und es kommt noch viel schlimmer,
ich finde nicht mehr zurück.

Das ist doch verrückt, denkst du jetzt, ist mir klar.
Ich bin nicht verletzt deshalb, denn es war
nur ein trauriger Versuch dir nahe zu sein.

Ein Zusammenrücken auf Leben und Tod.
Ein Beisammensein tief aus der Not
sich selbst nicht zu ertragen.

Das ist alles.

Jetzt sind wir beide wieder allein
Unser eigenes Universum ganz klein,
reduziert auf das Wesentliche.

Von dort kannst du wachsen, gedeihen.
Von dort kann ich ganz und gar sein
was ich bin.

Von dort lebt es sich klar, rein und ehrlich.
Von dort sind wir tiefgreifend herrlich
und im Einklang mit allem.

Von dort treffen wir uns wieder.
Wir lassen uns aneinander nieder.
Still. Im Auge des Sturms, du und ich.

Wir warten. Wir nähern uns an.
Der Wind treibt uns an.
Spült unsere Sorgen an Land aus den Wogen der ewigen See.

Nicht dein Du noch mein Ich.
Nichts bleibt wie es ist ab hier.
Willkommen in mir.