Die Sonne scheint ins Atelier. Von der Seite, weil sie ja noch tief steht zu Beginn des Jahres. Ich mag das sehr, wenn sie mir in die Augen leuchtet und durch die Fenster meine Haut wärmt. Für einen Moment gebe ich nach.
Wäre ich eine Katze würde ich schnurren.
Ich suche nach Worten, male ein paar Striche, schreibe ein kurzes Gedicht. Dann setze ich mich auf die Yoga Matte, aber während die Sonne mich so liebkost, lasse ich mich fallen und gleite langsam hinüber in einen Zwischenzustand – irgendwo zwischen Schlaf und Trance.
„Lass los“, flüstert mir die Sonne leise zu.
Die Anspannung verlässt meinen Körper. Und im selben Moment fühlt es sich an, als würden Teile von mir zurück in mein Sein rutschen. Ich döse hinfort, kann wieder atmen. Es fühlt sich freier an, mein System wieder vollständiger.
Veränderung kann echt herausfordernd sein.
Ja, das ist sie. Manchmal verliere ich mich darin und vergesse, mich zu spüren, weil mein Kopf mir eine Story nach der anderen erzählt, einen Film nach dem anderen spielt. Und keine dieser Geschichten ist wahr. Aber irgendwie sitzt man dann da eben so verkeilt zwischen all den schweren Gedanken.
Loslassen – oder sein lassen wirkt Wunder.
Das klingt so einfach und ist es nicht? Manchmal ist es das eben doch. Ein Sonnenstrahl, ein Spaziergang, vielleicht ein Gespräch, ein tiefer Atemzug oder vielleicht einfach mal nur dasitzen und vor sich hinschauen.
Alles, was so in einem und um einen herum schwirrt, da sein lassen, ohne es verändern zu wollen.
Ich glaub, das ist was Katzen tun und perfektioniert haben und ich finde, da kann man guten Gewissens davon lernen, sich eine Scheibe abschneiden. Entspannung tut einfach unfassbar gut und hilft dem gesamten System sich zu sortieren.
In Liebe
Verena
P.S.: Wenn du noch mehr Momente des Loslassens und der Verbundenheit erleben möchtest, dann lade ich dich ein, in meinen Roman Vom Gefühl, barfuß im Schnee zu sein einzutauchen. Er ist jetzt überall im Buchhandel bestellbar – und vielleicht findest du darin eine kleine Inspiration, dich selbst wieder zu spüren.
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