Über Blondinen Witze … oder: der Atem als Schlüssel …

Was keiner so gerne hört: Wertschätzung und Achtsamkeit beginnt zunächst mal in mir selbst. Zu gerne wird das Objekt der Projektion, das sogenannte Du, in den Vordergrund gerückt und der Blick zum Ich als Egoismus betitelt oder als völlige Egozentriertheit vereitelt.

Nun, ich sehe das ein bisschen anders.

Ich lebe und arbeite seit ich ein Kind bin mit Pferden. Sie waren mir Lehrmeister in vielen Bereichen, speziell im Bereich der Kommunikation mit ihnen auf verschiedensten Ebenen. Was ich dort lernen durfte lässt sich ohne große Schwierigkeiten übersetzen auf die Kommunikation mit Menschen. Mit einem Pferd, für meine Begriffe, gut in Kontakt zu gehen gelingt mir im Allgemeinen wie im Speziellen ausschließlich, wenn ich in meiner Mitte bin.
Was bedeutet das? Diese Mitte? Und wo finde ich die? Wie das Wort schon sagt: in der Mitte. Nun stellen wir uns diese Mitte vor und können sie direkt fühlen, im Zentrum unseres Systems, Körper, wenn man so will. Vielleicht möchte manch einer Bauch dazu sagen, während der andere es als Herz bezeichnet. Das ist von Person zu Person unterschiedlich und völlig erlaubt, das für sich ganz individuell zu definieren. Vor allem ist es erwünscht das für sich individuell zu erspüren, bringen einen doch diese Beschreibungen nicht wirklich weiter, wenn man es nicht fühlen kann.
Aus dieser Mitte heraus ist es mir erlaubt zu agieren. Aus dieser Mitte heraus erreiche ich das Pferd. Aus dieser Mitte heraus kann ich ehrlich und echt sein. Weil es dort keine Gedanken über das Wie gibt. Was heißt jetzt das schon wieder?
In diese sogenannte Mitte komme ich, aus meiner Erfahrung, am leichtesten über den Atem. Das heißt ich folge meinem Atem bis in die tiefsten Tiefen meines Körpers und schwups bin ich drin, in meiner Mitte. Das mach ich mit jedem Atemzug, einatmen – ausatmen (ja, klingt ein bisschen wie der BlondinenWitz – ich weiß), und mit jedem Mal werde ich freier und ein bisschen gedankenloser, ganz einfach deshalb, weil der Verstand damit beschäftigt ist meinem Atem zu folgen. Und während er sich mit dem Einatmen – Ausatmen beschäftigt, das verfolgt und beobachtet, kann ich aus meiner stillen Mitte Impulse aufsteigen lassen. Im Besten Fall bin ich dann so wach, dass ich ihnen auch folgen kann.
Was hat das nun alles mit Wertschätzung und Achtsamkeit zu tun?
Wenn ich mir die Zeit lasse diese Atembeobachtung durchzuführen, mir erlaube diesen kurzen Moment innezuhalten und mich meiner Mitte zu widmen ist das eine wohltuende Hinwendung zu mir selbst. In diesem Moment lenke ich meinen Blick nach innen. Ich schätze meinen inneren Raum, das, was mich bewegt. Ich achte meine inneren Bedürfnisse. Ich sorge für mich. Und in dem Augenblick in dem ich gut für mich sorge, wird es mir auch möglich gut für andere sorgen zu können. Wiederum ihre Bedürfnisse und Wünsche zu achten und zu schätzen. Was mir wiederum dabei hilft in einen, für meine Begriffe, guten Kontakt mit meinen Mitwesen zu kommen. So lässt sich ein wohltuender Raum für ein Miteinander erschaffen.

Das mit Leib und Seele zu erleben muss man sich selbst erlauben. Da helfen Beschreibungen nicht weiter.

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